« zurück

Schüler werden zu Sportmentoren

Die Friedrich-Schelling-Gemeinschaftsschule, das Fitkom als Regiozentrum des Schwäbischen Turnerbundes und die Sportvereinigung Besigheim haben gestern das Pilotprojekt Schulmentoren „Fitness und Gesundheit“ ins Leben gerufen. Das Projekt findet erstmals mit nur einer Schule statt und wurde vom Kultusministerium abgesegnet.

Elf Schüler der Friedrich-Schelling-Gemeinschaftsschule haben es gewagt und die Ausbildung zum Schülermentor im Bereich „Fitness und Gesundheit“ begonnen. Dieses Projekt gibt es in dieser Form in Baden-Württemberg noch nicht. Deshalb musste, nachdem die Modalitäten zwischen den Kooperationspartnern Friedrich-Schelling-Schule, Schwäbischer Turnerbund und der Sportvereinigung klar waren, erst noch das Kultusministerium seine Zustimmung geben.

In zwei Blöcken zu jeweils drei Tagen sind die Schüler der Klasse 8, die alle das Profilfach Sport gewählt haben, im Fitkom und werden in theoretischen Themen wie Anatomie, Physiologie und Trainingslehre unterrichtet. Aber auch praktische Themen wie Aufwärmen, Bewegungsspiele, Funktionsgymnastik, Entspannung und Koordinationsschulung stehen auf dem Ausbildungsprogramm.

Die Jugendlichen hätten sich allesamt für die Ausbildung bei der Schulleitung beworben und damit schon großes Interesse bewiesen, sich zusätzlich weiterzubilden, betonte Schulleiterin Renate Opiolla. Die Schüler werden in der Zeit bis zum zweiten Ausbildungsblock zehn Hospitationseinheiten bei der Sportvereinigung Besigheim und dem TSV Löchgau absolvieren. Am letzten Lehrgangstag werden die Jugendlichen das Gelernte in einem Praxisversuch unter Beweis stellen, erläuterte Ulrike Köhler vom Schwäbischen Turnerbund.

Ziel dieses Pilotprojektes sei es, jungen Menschen an verantwortungsvolle Aufgaben in Schule und Verein heranzuführen und sie auch für den späteren Einsatz, vor allem in gemeinnützigen Einrichtungen, zu gewinnen, unterstrich Ulrike Köhler. Die ersten Eindrücke der letzten beiden Ausbildungstage stimmten die Kooperationspartner sehr zuversichtlich, wie Torsten Fischer vom Fitkom meinte.

Finanziert wird die Ausbildung durch einen Anteil, den die Schüler selbst übernehmen. Der Rest wird durch den Förderverein der Schule getragen. Bürgermeister Steffen Bühler hat das Projekt gestern als einen wertvollen Beitrag für eine weiterführende ehrenamtliche Tätigkeit begrüßt. Der Leiter des Fitkoms, Torsten Fischer, sieht die Schule auf dem richtigen Weg. Das Fitkom baue damit seine Kooperation mit Schulen weiter aus.

Nach der Ausbildung sollen die Sportmentoren mit Unterstützung einer verantwortlichen Lehrkraft eine Gruppe im Rahmen von schulischen Projekten, Arbeitsgemeinschaften oder Wettkämpfen mitverantwortlich führen und betreuen. Junge Menschen erhielten auf diese Weise frühzeitig Gelegenheit, sich anspruchsvoll zu engagieren und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass auf diese Weise das schulische Sportangebot eine sinnvolle Erweiterung erfahre und darüber hinaus wertvolle Impulse für eine weiterführende ehrenamtliche Tätigkeit gegeben werden, stellte Ulrike Köhler fest.

(Neckar- und Enzbote, 12. März 2018, Foto: Alfred Drossel)