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Kooperationsvereinbarung mit dem CSG

Kooperation besiegelt: Die Schulleiter Jürgen Ruf (Friedrich-Schelling-Gemeinschaftsschule, links) und Frank Hielscher (Christoph-Schrempf-Gymnasium) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung. Darüber freuen sich auch (von links) Markus Klein vom Staatlichen Schulamt, Katharina Weng von der Gemeinschaftsschule und Bürgermeister Steffen Bühler. Foto: Andreas Becker

Die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium in Besigheim bauen ihre Zusammenarbeit aus. Dazu haben die beiden Rektoren am Donnerstagabend eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Profitieren sollen davon Schüler, Eltern, aber auch die Lehrkräfte.

Schon jetzt gibt es zwischen der Friedrich-Schelling-Gemeinschaftsschule und dem Christoph-Schrempf-Gymnasium enge Kontakte. Bei einigen Sportveranstaltungen arbeiten die Schulen beispielsweise zusammen, auch Räume werden gemeinsam genutzt. Doch bisher läuft das alles eher informell ab. Nun aber soll die Zusammenarbeit ausgebaut und vertieft werden – zum Vorteil beider Schulen. Um das auch schriftlich und nach außen zu dokumentieren, haben die Rektoren Jürgen Ruf (Gemeinschaftsschule) und Frank Hielscher (Gymnasium) im Besigheimer Rathaus eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Darin festgehalten sind Ziele und die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Hintergrund ist vor allem, dass den Jugendlichen der Schulwechsel erleichtert werden soll – insbesondere von der Gemeinschaftsschule aufs Besigheimer Gymnasium. Die Friedrich-Schelling- Schule bietet durchgängig in allen Fächern auch das gymnasiale Niveau an, doch eine Sekundarstufe II gibt es nicht. Das heißt, die Schule endet mit Klasse 10. Bisher wechseln Schüler, die weiterlernen wollen und dafür die Voraussetzungen erfüllen, vor allem auf berufliche Gymnasien. Dabei gibt es mit dem Christoph-Schrempf-Gymnasium (CSG) auch vor Ort die Möglichkeit, das Abitur zu machen. Darauf legt die Kooperation das Augenmerk: Schülern der Gemeinschaftsschule soll ermöglicht werden, die allgemeine Hochschulreife am CSG abzulegen.

Bei Bedarf erhielten die Gymnasiasten im Gegenzug kompetente Beratung für einen Wechsel auf die Gemeinschaftsschule, ist in der Vereinbarung festgehalten. Ziel sei eine enge pädagogische und fachliche Zusammenarbeit. Doch wie genau sieht das in der Praxis aus? Geplant sind gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen – Sportevents, Arbeitsgemeinschaften und Infoabende werden in der Vereinbarung genannt. Auch die Lehrkräfte wollen sich künftig austauschen, unter anderem über Unterrichtsgestaltung, Leistungsbewertung, Lehrwerke und Lernnachweise in bestimmten Fächern. Hospitationen sind ebenfalls vorgesehen – Gemeinschaftsschüler können den Unterricht am Gymnasium kennenlernen, Gymnasiallehrer schauen sich den Unterricht insbesondere in der Grundschule genauer an. „Somit können wir den Viertklässlern einen noch sanfteren Übergang ermöglichen“, sagt Frank Hielscher. Er glaubt: „Über den fachlichen und pädagogischen Austausch können wir viel voneinander lernen.“ Jürgen Ruf sieht ebenfalls die Vorteile für die Lehrer, insbesondere aber auch für Eltern und Kinder. Ihnen wolle man eine Perspektive geben, indem man den Wechsel aufs Gymnasium vor Ort unterstütze. Wenn man in der eigenen Stadt bleiben kann, ist die Hürde vielleicht niedriger, aufs Gymnasium zu wechseln. Dort beginnen die Jugendlichen dann in der zehnten Klasse mit dem Unterricht. Mit einem großen Ansturm rechnen die Rektoren allerdings nicht. Man rede von einer Handvoll Schülern pro Jahrgang. „Aber wir sind froh um jeden, der kommt und unsere Oberstufe bereichert“, betont Frank Hielscher. Bei den Lehrkräften an beiden Schulen stößt die Kooperation auf breite Zustimmung, der Beschluss dazu fiel einstimmig. Es gebe keine Berührungsängste. Bürgermeister Steffen Bühler freut sich ebenfalls über die Zusammenarbeit und sieht dadurch auch den Schulstandort gestärkt: Die Jugendlichen könnten in der Stadt bleiben und hier ihre Schullaufbahn beenden. Diese Durchgängigkeit sei ein großer Vorteil. Solche Kooperationen sind übrigens keine Seltenheit: Es gebe sie flächendeckend im gesamten Landkreis, sagt Markus Klein vom Staatlichen Schulamt.

(NEB, 03.07.2021)