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Der spielerische Weg zum Kampfsport

Schon seit Jahren ziehen die Spvgg Besigheim und die Besigheimer Schulen an einem Strang, wenn es um die Förderung des Nachwuchses geht. Die Judoabteilung der Spvgg lud jetzt Grundschüler zum Kennenlernen dieser vielseitigen Sportart ein.

Am Dienstag trafen dutzende von Zweitklässler auf vier erfahrene Judotrainer von der Spvgg Besigheim und ließen sich erste Griffe und Tricks zeigen, mit denen man respektvoll den anderen am Boden halten kann. Es ist nicht die erste sportliche Begegnung, die der Besigheimer Verein Schulkindern ermöglicht. Von der ersten bis zur vierten Stunde war die Gustav-Siegle-Halle fest in der Hand von möglichen Nachwuchs-Judokämpfern, und zum Schluss nahm jeder Teilnehmer sogar eine erste Judourkunde mit nach Hause. Wer erfolgreich am Tag des Judo teilgenommen hat, der weiß am Abend, welche Werte neben der sportlichen Seite ganz eng zu diesem Kampfsport gehören. Auf der Urkunde sind sie nämlich festgehalten: Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Respekt.

So lernen die Kinder erste Rituale kennen. Begrüßen und Verabschieden sind nur zwei. Susanne Dittrich, Lehrerin an der Friedrich-Schelling-Schule freut sich, dass hier ihre Zweitklässler die Chance haben, in der Unterrichtszeit einen Exkurs in Sachen Judo zu erleben. Dienstags und donnerstagabends haben neugierig gewordene Kinder ab sofort die Chance zum Training zu kommen. „Die Zweitklässler sind genau unsere Zielgruppe. In diesem Alter sind die Mädchen noch genauso stark wie die Jungs auch und haben noch nicht so viele Berührungsängste“, erklärt Judo-Trainer Bastian Schurr. Das liegt auch daran, dass die Koordination bei Mädchen in diesem Alter viel besser ausgeprägt ist als bei Jungen.

Zunächst geht es einmal darum zu lernen, wie man richtig fällt, ohne sich dabei weh zu tun. „Im Judo gibt es drei Elemente: Fallen, Boden- und Standtechnik. Natürlich können wir heute alle drei Bereiche nur streifen und das tun wir auch. Aber viel wichtiger ist, dass die Kinder schon mal sehen und spüren, um was es geht“, erklärt der Judotrainer. Auf der Matte stehen sich in diesem Moment 30 kleine Kampfhähne gegenüber, die alle schon begriffen haben, wie das eigentliche Zauberwort des Judo lautet, nämlich Respekt. „Die Kunst ist, den Gegner so am Boden zu halten, dass er nicht aufstehen kann und das zu finden viele Kinder spannend“, berichtet Bastian Schurr aus seiner Erfahrung.

(Bietigheimer Zeitung, 7.11.2018, Susanne Yvette Walter)